Die Maßnahmen zur Sicherstellung des Social Distancing haben seit März 2020 das soziale und kulturelle Leben in seinen gewohnten Formen stark verändert und vielfach zum Erliegen gebracht. In den Museen und Kulturbetrieben wird die verordnete Zwangspause genutzt, um sich etwa Gedanken über neue Präsentationsformen und Vermittlungsformate zu machen. Das Online-Symposium stellt konkrete Projekte vor, wie die aktuellen Herausforderungen gemeistert werden können.
Selbst ohne akute Existenzbedrohung für einzelne Einrichtungen wird COVID-19 unseren Blick auf Museen und Sammlungen vermutlich langfristig verändern. Während ihrer physischen Nicht-Besuchbarkeit und vielfach weiterhin eingeschränktem Betrieb zeigen Museen auch ihr kreatives Potenzial. Die aktuelle Situation wird vielerorts als Chance genutzt, sich auf innovative Weise mit den Sammlungen und Objekten zu beschäftigen und diese Erfahrungen mit der Öffentlichkeit zu teilen bzw. diese selbst daran zu beteiligen – vieles davon online. Die veränderten Gegebenheiten fordern aber auch dazu auf, sich neue Gedanken über Sammlungen als „Geschäftsgrundlage“ von Museen und den zukünftigen Umgang mit ihnen im physischen und virtuellen Raum zu machen. Wie reagieren Museen auf die COVID-19-Maßnahmen und welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich für die Arbeit mit Sammlungen? Welche konkreten Angebote und Projekte gibt es – von Online-Sammlungen über virtuelle Sammlungsführungen bis hin zu digitalen Vermittlungsangeboten? Wie reagieren die BesucherInnen bzw. NutzerInnen? Und wie sollen die Erfahrungen weiter genutzt und fortentwickelt werden?
Programm
14.00-14.10 Begrüßung und Einführung
Panel I:
14.10-14.25 Felix Sattler (Tieranatomisches Theater – Raum für forschende Ausstellungspraxis am Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Humboldt-Universität zu Berlin): Online/Offline Beziehungen. Die Dauerausstellung als virtuell-physisches Flechtwerk
14.25-14.40 João Correia de Sá (Universitat de Girona): The confined museum. A reflection about the Museu Nacional de Arte Antiga activity and communication in pandemic times
14.40-14.55 Dr. Barbara Eggert (Kunstuniversität Linz): Museums-Challenge Tableau Vivant 2.0: Beobachtungen zu Funktionen und Funktionalisierungen von Kunstverkörperung in Zeiten von Corona
14.55-15.10 Dr. Judith Schühle / Dr. Jana Wittenzellner (Museum Europischer Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin): Systematisches Sammeln oder Rapid Response? #CollectingCorona und das Sammlungskonzept des MEK
Kurze Pause
Panel II:
15.15-15.30 Mag. Alice Hoppe-Harnoncourt (Kunsthistorisches Museum, Wien, für das Projektteam "Inside Bruegel" in Kooperation mit Universum Digitalis, Brüssel): Bruegel inside! Das online Angebot InsideBruegel.net während der Schließung des Kunsthistorischen Museums
15.30-15.45 Dr. Christian Bräuchler / Mag. Heimo Rainer (Naturhistorisches Museum Wien): Virtual Plants - die Botanische Abteilung des NHM Wien online
15.45-16.00 Theresa Stärk, M.A. (Heinrich Heine-Universität Düsseldorf): Know Your Users. Nutzerforschung zu Online-Sammlungen von Kunstmuseen
Kurze Pause
Panel III:
16.05-16.20 Mag. Dagmar Bittricher (Land Salzburg, Referat Volkskultur, kulturelles Erbe und Museen): #kulturfreihaus und Covid-Sonder-Förderprogramme
16.20-16.35 Dr. Eva Mayr / Florian Windhager, M.A. (Donau-Universität Krems):
Wider den Listenzwang: Was Visualisierungen für den Online-Auftritt von Sammlungen tun können
16.35-16.50 Linda C. Miesen / Anna Konrath, M.A. (Fluxguide, Wien): MuseumStars – Die Challenge für Zuhause
16.50-17.00 Fazit und Verabschiedung
Konzept und Moderation: Univ.-Prof. Dr. Anja Grebe, Donau-Universität Krems
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Anmeldung über die Website http://www.donau-uni.ac.at/museen-in-quarantaene