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Vorwort

Rainald Franz

Wenn wir dem Dasein Räumlichkeit zusprechen, dann muß [sic!] dieses „Sein im Raum“ o enbar aus der Seinsart dieses Seienden begri en werden, schreibt Martin Heidegger in seinem wohl berühmtesten Essay Sein und Zeit, erstmals verö entlicht 1927, der heute zu einem Schlüsseltext der kunstgeschichtlichen Hermeneutik geworden ist.

Dem für die menschliche Existenz wesentlichen ema der Raumerfah­ rung im kunsthistorischen Sinne war die Jubiläumstagung des Verbandes österreichischer Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker gewidmet, deren Onlinepublikation hier nun verö entlicht wird.

Durch intensive Bemühungen des Vorstandes und rege Teilnahme unse­ rer Mitglieder und das Interesse von Kunsthistoriker_innen aus dem zent­ raleuropäischen Raum ist ein buntes, dichtes Tagungsprogramm zustande gekommen, das die hier verö entlichten Beiträge abbilden.

Die 17. Tagung des VÖKK konnte realisiert werden, weil Mi el aus dem Förderprogramm ,,Europäische territoriale Zusammenarbeit Österreich – Tschechische Republik 2007–2013“ dafür zur Verfügung gestellt werden konnten. Dem Direktor des MAK – Österreichisches Museum für ange­ wandte Kunst / Gegenwartskunst Christoph un­Hohenstein ist für die Unterstützung der Jubiläumstagung des VÖKK durch unentgeltliche Über­ lassung der Räume und Abstellen eines Technikers besonders zu danken.

Die elf hier publizierten Beiträge unter dem Oberthema Räume der Kunstgeschichte re ektieren den Raumbegri in Bezug zur Kunstge­ schichte, dem in der täglichen Arbeit in unserem Fach eine mannigfaltige Bedeutung zukommt: Raum als Freiraum und begrenzter Raum des kunst­ historischen Denkens und Forschens in historischen und gegenwärtigen Konnotationen. Raum als architektonischer Raum, Bildraum, Bühnenraum, der zum ema kunsthistorischer Forschung wird. Raum als Metapher für die Breite der Aufgabengebiete, in denen heute Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker tätig sind.

Es freut mich, dass wir die Jubiläumstagung des VÖKK im MAK veran­ stalten konnten, die durch diese Publikation dokumentiert wird.
Ich danke den Mitgliedern des neuen Vorstandes für die Redaktionsarbeit und wünsche dem jetzigen Vorstand und allen Mitgliedern des VÖKK eine gedeihliche Zukun .

Wien, im Februar 2015